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Dieter Kermas

‘Frühlingserwachen’ – Von wegen “Stille der Natur”

March 4, 2018 by Dieter Kermas Leave a Comment

Frühlingserwachen

(Eine Kurzgeschichte von Dieter Kermas)
.

Die warme Sonne lockt mich zu einem ersten Spaziergang in den Frühling.
Endlich die trüben Tage des nasskalten Winters hinter sich lassen und in der erwachenden Natur die Lebensgeister mit neuer Kraft stärken.
Doch, was ist das?

Die stille Natur empfängt mich mit einem Getöse, dass mir die Sinne schwinden.
Das lärmende Geläute der Schneeglöckchen reißt mich aus meinen tiefen Gedanken. Mit lautem Knall bersten die Knospen der Buche über mir, und ringsum schießen die Krokusse lautstark aus dem Boden. Erschrocken lehne ich mich an den Stamm einer Birke und erhalte einen mächtigen Tritt ins Kreuz. Ach so, ich vergaß, dass die Bäume im Frühling ausschlagen. Vom nahen Teich dringt nervtötendes Tröten des Froschblasorchesters in mein Ohr.

In diesem Moment steuert eine viermotorige Hummel mit ohrenbetäubendem Gebrumm auf meinen Kopf zu. Ich kann gerade noch den Kopf zu Seite nehmen, um einen Aufprall zu entgehen. Ich höre wie betäubt, die Vögel, ihre Liebeslieder in den blauen Himmel brüllen, da lässt mich ein Tackern, wie von einem Maschinengewehr in volle Deckung gehen. Gottlob ist es nur ein Specht, der eine Nisthöhle aushämmert. Ehe ich mich vom Boden aufraffe, höre ich dicht neben meinem Ohr ein verdächtiges Knistern, doch, es ist nur das Gras, das sich wachsend der Sonne entgegenreckt.  Ein Eichhörnchen hat eine Nuss seines Wintervorrates wiedergefunden und lässt sie in diesem Augenblick auf meinen Kopf fallen. Jetzt reicht es mir. Ich flüchte.

Ehe ich das schützende Heim erreiche, fegen mir heftige Windstöße Staubfahnen in die Augen. Halb blind übersehe ich die heranrasenden, tiefschwarzen Gewitterwolken, die ohne Vorwarnung ihre Frühlingswassermassen über mich ergießen. Ich vermeine sogar, einige Hagelkörner auf der Haut zu verspüren.

Tief gebeugt und schwankend patsche ich durch die knöcheltiefen Pfützen, um mich in Sicherheit zu bringen. Ein seitlich vor mir einschlagender Blitz erschreckt mich bis ins Mark und der nachfolgende Donner raubt mir vollends das Gehör.

So schwer gezeichnet, schleppe ich mich ins Haus, ziehe die Vorhänge zu und verstehe nach diesem Tag beim besten Willen nicht, wie Poeten liebliche, euphorische Frühlingsgedichte zu schreiben vermögen.

©Dieter Kermas

Image: Pixabay.com

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Dieter Kermas, CaliforniaGermans Author and a true Berliner, turned to writing after he retired from his profession as an engineer. Family and friends urged him to document his many experiences during his childhood in wartime Germany. This made for a collection of various essays which have been published here at CaliforniaGermans. (You can find the stories here on CaliforniaGermans.com by putting “Dieter Kermas” into the Search Box.) Apart from his childhood memories, he is also sharing some of his short stories and poems on CaliforniaGermans. Dieter Kermas, who loves to write, has published his first novel “Kolja. Liebe im Feindesland” in 2016, available on Amazon.com. Some of his work has been included in anthologies.

To get in touch with Dieter Kermas, please send an email with subject line “Dieter Kermas” to californiagermans@gmail.com

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Filed Under: Lese-Ecke Tagged With: Deutsche Kurzgeschichte, Dieter Kermas, Frühling, Frühlingserwachen, German short story, learn german, Stille der Natur

LUCAS – Eine Geschichte aus der Ritterzeit 

February 18, 2018 by Dieter Kermas Leave a Comment

LUCAS – Eine Geschichte aus der Ritterzeit 

(Eine Kurzgeschichte von Dieter Kermas)
.

Der herbstliche Frühnebel hatte sich noch nicht aus den engen Gassen des Dorfes verzogen, als Lucas, ein Bündel Schuhe über der Schulter, eilig um die Ecke des väterlichen Hauses bog.

Der Anprall, der folgte, war so heftig, dass die Schuhe zu Boden fielen.

»He Lorentz, bist wohl noch nicht ganz wach«, fuhr er sein Gegenüber an, als er ihn erkannte.

Dieser murmelte etwas Unverständliches und bückte sich, um eine Papprolle aufzuheben, die ihm aus dem Wams gerutscht war.

»Ach ich sehe schon, du bist wieder als Büttel unterwegs und hast es eilig, die Schreiben abzuliefern«, bemerkte Lucas. Sein Freund, Lorentz Friedlein verdiente sich als Briefbote ab und zu damit ein Zubrot.

»Womit du recht hast«, bestätigte Lorentz und wollte, unwirsch über die Verzögerung, eilig seinen Weg fortsetzen. Lucas hielt ihn am Ärmel fest und raunte ihm ins Ohr: »Komm heute Abend zu uns, es ist wichtig«, wobei er eine verschwörerische Miene aufsetzte.

»Ja,ja, wird wohl nicht so brandheiß sein«, murrte Lorentz noch, ehe er davoneilte.

Lucas warf sich die Schuhe wieder über die Schulter und strebte dem nächsten Kunden zu.

Lucas war sich nicht sicher, ob Lorentz käme. Zu seiner Erleichterung klopfte es gegen acht Uhr an der Tür und Lorentz trat ein und begann sofort:

»So, nun erzähle mir bitte, was es so Wichtiges gibt. Meine Frau war schon recht misstrauisch und argwöhnte ich würde dich nur als Ausrede benutzen, um heimlich ins Wirtshaus zu gehen.«

»Kannst du dich an Ostern des letzten Jahr erinnern?«, erkundigte sich Lucas.

»Kann ich«, bestätigte Lorentz.

»Kannst du dich auch noch an das Edelfräulein Karolina von Bodenfeldt erinnern, die mit ihrem Gefolge von ihrer Burg in Ganslingen hier am Umzug teilnahm? Ihr Anblick hat mich von da an nicht mehr losgelassen. Die goldenen Haare die flachsblumenblauen Augen, die …«

Hier unterbrach sein Gegenüber kurz die Schwärmerei und meinte mit leichtem Grinsen »Du meinst ihre strohgelben Haare und die Augen, die so blau wie von unserem Kalb sind?! Ja, ich kann mich erinnern und was willst du mir nun endlich mitteilen?«

Lucas druckste noch einen Moment herum, um dann zu gestehen: »Ich habe mich in sie verliebt und würde ihr gerne schreiben.«

Das urgewaltig ausbrechende Gelächter von Lorentz dröhnte durch das Haus, dass im nächsten Augenblick Lorentz Vater, der Schuhmacher, in der Tür der Wohnstube stand und ratlos die beiden ansah.

»Vater, es ist alles in Ordnung. Wir sind nur guter Dinge.«

Kopfschüttelnd und vor sich hin murmelnd drehte sich sein Vater um und ging zurück in die Werkstatt.

Nachdem  Lorentz wieder zu Atem gekommen war, warnte er Lucas:

»Weißt du denn nicht, dass der Ritter Ott vom Katzenstein seit eh und je das Fräulein Karolina begehrt und ich viele seiner Liebesbriefe an sie überbringen musste? Wie kannst du es überhaupt wagen, als Schustersohn nach dem Edelfräulein zu schielen? Wenn Ritter Ott etwas von deinen Gefühlen ihr gegenüber erführe, dann gnade dir Gott.«

Lucas sah sichtlich betreten ob dieser Warnung zu Boden und sagte dann mit leiser Stimme:

»Warum kann ich nicht lesen und schreiben lernen, wie die vom hohen Adel und wie die Pfaffen? Sind wir nicht genauso viel wert wie sie, um damit unser Leben zu verbessern?

Lange schon nagt diese Ungerechtigkeit an mir. Weißt du Lorentz, mir ist nicht bange vor Ott und aus diesem Grund habe ich eine große Bitte. Du musst mich mit einem der Schreibkundigen vom Gericht oder auch von der Kirche zusammenbringen. Ich denke, ich bin anstellig genug, um das alles zu lernen. Dann kann ich der Dame meines Herzens selber schreiben und, wenn es das Schicksal so will, auch lesen, was sie antwortet.«

Lorentz hatte aufmerksam zugehört. Legte seine Stirn in Falten, sog hörbar die Luft ein und sagte dann: »Ich bin mir fast sicher, dass dich der Teufel reitet. Doch ich will dir die Bitte nicht abschlagen. Mein Schwager, der Johannes, ist Schreiber beim Gericht. Er hat das Lesen und Schreiben bei den Mönchen gelernt. Vielleicht kann ich ihn überreden, es dir beizubringen.«

Lucas atmete sichtlich auf und versprach Lorentz zum Dank seine Schuhe umsonst zu reparieren.

Nach einigem Widerstreben willigte Johannes ein, Lucas zu unterrichten. Sein Lohn hierfür sollten Schuhe, aus feinstem Leder, für sich und seine Frau sein.

Schnell wurde klar, wie gelehrig sich Lucas anstellte. Nach erstaunlich kurzer Zeit konnte er langsam, aber fast fehlerfrei lesen. Das Schreiben hingegen fiel im sichtlich schwerer. Es waren nicht die Buchstaben an sich, die er schreiben sollte, es war vielmehr seine, durch die harte Arbeit ungelenke Hand, die die Buchstaben anfangs leicht krakelig erscheinen ließen. Besonders ärgerlich für seinen Lehrer war es, wenn sich unter der schweren Hand die Feder spreizte und sich ein Tintenklecks auf dem so wertvollem Papier ausbreitete.

Eines Tages war es dann endlich so weit. Johannes erklärte Lucas, seine Ausbildung wäre nun zu Ende und entließ ihn mit allen guten Wünschen.

Anfangs standen seine Eltern seinem Wunsch skeptisch gegenüber, weil sie sich nicht vorstellen konnten, wofür das alles taugen sollte. Eines Tages jedoch brachte ein Bote ein Schreiben vom Gericht, indem es um versäumte Steuern ging. Lucas las das Schreiben, setzte sich hin und schrieb einen Antwortbrief, worin er die Sachlage klarstellte. Das Gericht war zufrieden mit der Erklärung und die Angelegenheit war damit erledigt. Das war der Moment, wo die Eltern erkannten, wie hilfreich seine Ausbildung war.

Am Tag, als Lucas den Brief für seine angebetete Karolina Lorentz zum Überbringen übergab, fühlte er sich einerseits erleichtert, andererseits jedoch recht angespannt und unruhig. Wie würde sie reagieren? Schriebe sie zurück, oder lachte sich das gesamte Hofgesinde schier schief über diesen Tölpel namens Lucas?

Die Tage gingen ins Land und nichts geschah. Mehrfach hatte er Lorentz gefragt, ob er den Brief tatsächlich abgegeben habe. Worauf dieser zum wiederholten Male bestätigte, er habe es einem der Bediensteten mit der dringenden Bitte, es persönlich dem Fräulein Karolina zu übergeben, getan.

Eines Nachts klopfte es heftig an der Tür des Schuhmachers. Lucas tappte schlaftrunken zur Tür und Lorentz stürzte wortlos an ihm vorbei in die Wohnstube.

»Jetzt haben wir die Katastrophe«, begann er atemlos.

»Was für eine Katastrophe?«, fragte Lucas verwirrt.

»Dein geliebtes Burgfräulein hatte nichts Eiligeres zu tun, als deinen Brief ihrem Verehrer, dem Ritter Ott vom Katzenstein zu übersenden. Dieser hat die Zeilen nicht lustig gefunden, ganz im Gegenteil, er hat wütend gebrüllt, welcher Hundsfott sich erfrechte, seine Angebetete so zu beleidigen. Zum Schluss gab er den Befehl, dich gefangen zu nehmen und zur Burg zu bringen. Man würde dich nicht ungestraft davonkommen lassen.

So, nun pack ein paar Sachen ein, verabschiede dich von den Eltern und sieh zu, dass du umgehend über die Grenze kommst.«

Lucas war bleich geworden. Diese Niedertracht hatte er Karolina nicht zugetraut. Er dankte seinem Freund für die Warnung, informierte seine entsetzten Eltern und verließ noch in dieser Nacht das Haus.

Die Häscher, die in aller Frühe am nächsten Tag erschienen, musste unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Er lief die ganze Nacht hindurch, ließ zwei Dörfer hinter sich, ehe er erschöpft zu früher Stunde in Ganslingen anlangte. Er war sich bewusst, dass er sich nun unweit der Burg von Karolina von Bodenfeldt befand, vertraute aber auf sein Glück, unentdeckt zu bleiben. Er bewarb sich unter einem falschen Namen in einer Schreibstube und bekam eine kleine Dachkammer im Haus des Bäckers zugewiesen. Er verhielt sich still und unauffällig, nahm  keinen Kontakt zu den Eltern auf, und hoffte, eines Tages zurückkehren zu können.

Hin und wieder saß er abends im Wirtshaus bei einem Bier und hörte den Gästen zu. So auch an diesem Abend, als sich zwei Galgenvögel am Nebentisch breitmachten. Großspurig bestellten sie einen Krug Wein und etwas zu essen. Als der Wirt vorsichtshalber fragte, ob sie auch zahlen könnten, warfen sie eine Handvoll Silbermünzen auf dem Tisch und lachten über das erstaunte Gesicht des Wirtes.

Sie aßen und tranken und nach einer gewissen Zeit tat der Wein seine Wirkung. Ihre erst so leise geführte Unterhaltung wurde lauter, sodass Lucas leicht ihrem Gespräch folgen konnte.

»Bist du auch sicher, dass wir den Brief dem schwarzen Niklas übergeben sollen? Mir graut bereits schon jetzt davor, diesem Galgenschwengel und Mordbrenner zu begegnen.«

Sein Kumpan tat noch einen tiefen Schluck aus dem Becher, rülpste und lallte: »Seit sich die Herren von Katzenstein und von Bodenfeldt nun seit geraumer Zeit in den Haaren liegen, verwundert es mich nicht, dass der Ritter von Bodenfeldt zu solchen Mitteln greift. Es wird gemunkelt, dass ein Spitzel dem Vater von Karolina hintertragen hat, dass Ott vom Katzenstein nur um seinen Machtbereich zu vergrößern, hinter seiner Tochter her wäre. Das hat Ferdinand von Bodenfeldt gar gewaltig ergrimmt und er hat sich bereits nach einem neuen Verehrer für seine Tochter umgesehen. Die ständigen Überfälle auf seine Kaufleute gingen sicher auch auf Otts Kappe. Er würde sich nun den Widersacher kurzerhand vom Halse schaffen.«

Er erhielt keine Antwort mehr von seinem Tischnachbarn, der derweil mit dem Kopf auf der Tischplatte, mit dem Gesicht in einer Weinlache, friedlich schnarchte.

Lucas hatte mit wachsendem Erstaunen dem Gespräch gelauscht. Welchen Brief sollten sie überbringen? Hatten sie ihn bei sich? Wenn durch den Brief Gefahr für Ritter Ott vom Katzenstein bestünde, und ich ihn warnte, dann könnte ich vielleicht der Strafe entgehen, überlegte Lucas.

Der Wein tat nun seine Wirkung bei dem anderen Galgenstrick. Sein Kopf sank ebenfalls auf die Tischplatte und ein Grunzen verriet, dass er zu schlafen begann.

Lucas musterte die Kleidung der beiden. Ja, bei dem Ersten entdeckte er, halb aus dem Wams ragend, eine kleine Papprolle. Sollte darin der Brief sein? Wie zufällig näherte sich Lucas dem Nachbartisch, bückte sich etwas und zog mit äußerster Vorsicht die Rolle ganz heraus, sah sich um und öffnete sie. Schnell überflog er die Zeilen. Tatsächlich der Brief an den schwarzen Niklas war der Auftrag, den Ritter Ott vom Katzenstein zu ermorden. Inzwischen war der Wirt auf die Schläfer aufmerksam geworden und wollte geradewegs zu deren Tisch kommen, als er von einem anderen Gast davon abgehalten wurde. Flink steckte Lucas den Brief in seine Tasche und die leere Rolle  vorsichtig wieder unter das Wams des Schläfers. Zahlte und begab sich in seine Dachkammer.

Am nächsten Morgen machte er sich sofort auf den Weg zur Burg Katzenstein. Obgleich er guten Mutes war, die Strafe erlassen zu bekommen, beschlichen ihn zwischendurch Zweifel.

Vor dem Tor angekommen, wurde er erkannt, ergriffen und vor den Ritter Ott geschleppt.

»Kerl, was erdreistet er sich meiner Angebeteten unsittliche Briefe zu schreiben. Dafür lasse ich ihn in den Turm werfen«, wetterte Ott.

»Bitte auf ein Wort, Euer Hochwohlgeboren«, bat Lucas.

»Es sei, aber erwarte keine Milde«, erlaubte der Ritter gnädig.

Lucas erzählte in kurzen Worten, was er erlauscht hatte und zog zum Beweis das Schreiben mit dem Mordauftrag unter seinem Kittel hervor.

Ott las und seine Miene verfinsterte sich zusehends. Er unterbrach das Lesen und wandte sich an Lucas »Hat er denn den Brief lesen können?«

»Ja, ich bin des Lesens und Schreiben kundig«, erwiderte Lucas bescheiden. Ott las bis zum Ende und grollte:

»Dafür soll Ferdinands Burg brennen«. Dann wandte er sich Lucas zu, musterte ihn streng und verkündete »Er hat mir einen großen Dienst erwiesen. Seine Strafe sei hiermit hinfällig. Hat er noch etwas zu sagen?«

Lucas sah in diesem Moment die Chance, seinem Leben eine andere, bessere Wendung zu geben und begann:

»Hätte ich nicht aus eigenem Antrieb heraus das Lesen und Schreiben gelernt, so hätte ich diesen Brief weder lesen, noch seine Tragweite erkennen können. So bitte ich, mir zu gestatten, eine Schreibstube zu eröffnen, um Leuten meines Strandes das Privileg, lesen und schreiben zu können, beizubringen.«

Darauf setzte unter den Höflingen und den Pfaffen ein Raunen ein.

Als Ott hörte, wie ein Höfling sich darüber mokierte, dass nunmehr Leute des niederen Standes schreiben und lesen lernen sollen und klagte, damit stünde die gottgegebene Ordnung auf dem Kopf, rief er ihn zu sich und befahl:

»Er selbst wird dafür Sorge tragen, dass dem Mann ein ausreichend Zimmer nebst Material zur Verfügung gestellt werde. Zudem sei er verpflichtet, Leuten des niederen Standes, so sie lernen wollen, den Zutritt zur Burg zu gewähren.«

Lucas bedankte sich und versprach sich mit aller Kraft dieser Aufgabe zu widmen.

Daraufhin eilte er zu seinen Eltern, die diese glückliche Wendung kaum glauben konnten.

Sein Vater war so stolz auf seinen Sohn, dass er einen Umtrunk für Lucas Freunde im Wirtshaus ausrichten ließ.

Es sei hier vermerkt, dass die Schreibstube anfangs recht zögerlich von den Leuten angenommen wurde, aber je mehr sie erkannten, welche Vorteile mit dem Lesen und Schreiben verbunden waren, mehrten sich die Anmeldungen. Die so Ausgebildeten fanden nun gut bezahlte Arbeit bei Kaufleuten und größeren Handwerksbetrieben.

Der Erfolg der Schreibschule verbreitete sich rasch, auch über die Grenzen hinaus, und fand Nachahmer im ganzen Land.

©Dieter Kermas

Image:Pixabay.com

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Dieter Kermas, CaliforniaGermans Author and a true Berliner, turned to writing after he retired from his profession as an engineer. Family and friends urged him to document his many experiences during his childhood in wartime Germany. This made for a collection of various essays which have been published here at CaliforniaGermans. (You can find the stories here on CaliforniaGermans.com by putting “Dieter Kermas” into the Search Box.) Apart from his childhood memories, he is also sharing some of his short stories and poems on CaliforniaGermans. Dieter Kermas, who loves to write, has published his first novel “Kolja. Liebe im Feindesland” in 2016, available on Amazon.com . Some of his work has been included in anthologies.

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‘Winterende’ – Ein Gedicht

February 4, 2018 by Dieter Kermas Leave a Comment

Winterende

(Ein Gedicht von Dieter Kermas)
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Neulich hat mich das erschreckt,
was Winterkleidung sonst verdeckt.
Körper, die weißen Maden gleichen,
liegen als blasse Winterleichen
in Bädern und an vielen Teichen.
Der Winterspeck ist gut geraten.
Hier liegt man, um ihn auszubraten.
´Ne Wabbelwampe schwappt vorbei.
Drin sind Bierchen, mehr als drei.
Die Milch wird wieder luftgekühlt,
was nett aussieht und gut anfühlt.
Ist der Mensch dann durchgestylt
wird er vom Winter rasch ereilt.
Und was er mühsam hat erreicht,
der dicken Winterkleidung weicht.
Der Körper wird nun eingesackt
und im Frühling ausgepackt.

©Dieter Kermas

Image: Pixabay.com

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Fliehe!

January 21, 2018 by Dieter Kermas Leave a Comment

Fliehe !

(Ein Gedicht von Dieter Kermas)
.

Flattern Fahnen dort im Wind,
flieh´ sofort mit Frau und Kind,
denn seit vielen hundert Jahren
mussten wir voll Leid erfahren,
dass die Fahne als Symbol
weht nicht zu des Menschen Wohl.

Löwen, Bären, Adler, Drachen
soll´n des Herrschers Heer bewachen.
Grimmig schau´n sie von den Fahnen,
böses lässt der Anblick ahnen.
Werden Dörfer abgebrannt
und herrscht blanke Furcht im Land,
werden wie in alten Tagen,
Fahnen stets vorangetragen.

Wiens Erfahrung mit Osmanen
unterm Halbmond soll uns mahnen
und zur Vorsicht sei geraten
beim Totenkopf der Seepiraten.
Russlands Hammer samt der Sichel
und das Hakenkreuz vom Michel,
mit den Fahnen über Nacht,
haben sie nur Tod gebracht.

Christuskreuz auf einer Fahne,
dich sofort zur Flucht ermahne.
Links das Kreuz und rechts das Schwert,
ja, so wird der Heid´ bekehrt.
Den rechten Glauben musst du haben,
sonst fressen dich am End die Raben.
Scheiterhaufen sah man brennen,
Menschen um ihr Leben rennen.

Barmherzigkeit ward da gepredigt,
wer anders denkt, der wird erledigt.
So war´ s wahrlich nicht gedacht,
doch die Kirche liebt die Macht.
Noch einmal warn´ ich vor Symbolen,
sie sollte doch der Teufel holen.

©Dieter Kermas

Image: Pixabay.com

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“Musikalisch” oder Mord im Konzertsaal

November 19, 2017 by Dieter Kermas Leave a Comment

Musikalisch

(Eine Kurzgeschichte von Dieter Kermas)
.

Unsere Familie, so darf ich mit bescheidenem Stolz feststellen, kann auf eine viele Jahrzehnte erfolgreiche Musikerziehung zurückblicken. Doch zuerst möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Ludwig Anobium Punctatum.

Sie dürfen mich, der Einfachheit halber, jedoch Ludwig nennen. Sicher ist ihnen im Zusammenhang mit dem Namen Ludwig und bei meiner Erwähnung der Musikerziehung, der Gedanke gekommen, meine Mutter hätte da an meinen Namensvetter Ludwig van Beethoven gedacht. Fürwahr, er stand Pate für meinen Namen.

Ich sehe es an ihrem fragenden Gesichtsausdruck, sie hätten gerne gewusst, wer sich hinter meinem, so Ehrfurcht gebietendem Namen verbirgt. Nun, ein wenig muss ich sie jetzt enttäuschen. Im allgemeinen Sprachgebrauch zähle ich zur Familie der Holzwürmer. Bitte wenden sie sich nicht entsetzt ab. Hören sie lieber meine Geschichte.

Etliche Generationen vor mir gelang es meiner Urururgroßmutter ihre Nachkommen in einem Konzertflügel unterzubringen. Dieser stand, sie ahnen es bereits, im Hause der Familie Beethoven.

Anfangs erschraken ihre Nachkommen, wenn die ersten Akkorde das Holz zum Vibrieren brachten. Allmählich jedoch fanden sie Gefallen an den Melodien und richteten ihre Mahlzeiten danach. Sobald die ersten Tastentöne erklangen, hörten sie auf zu nagen und lauschten der Musik. Für das Fressen blieb die lange Nacht über Zeit genug. So wuchsen viele Generationen meiner Familie musikalisch gebildet auf.

Hochbeglückt, in dieser Umgebung aufwachsen zu dürfen, vermieden sie es, mehr als unbedingt nötig, den Flügel zu zerfressen. Sobald eine Generation zu zahlreich angewachsen war, musste sie aus diesem Grund, bis auf einen von ihnen,  die Unterkunft verlassen. Der Verbleibende kam nun weiterhin in den Genuss, sich musikalisch weiterzubilden.

Wie schön wäre es gewesen, wäre es so weitergegangen.

Eines Tages jedoch entdeckte die Haushälterin das feine Holzmehl, das meine Vorfahren erzeugt hatten. Sofort wurde der Flügel untersucht, der Befall festgestellt und das Instrument kurzerhand verkauft.

Nach Monaten in einem Lagerhaus, die verbliebenen Verwandten  hatten, bereits entmutigt, überlegt das Instrument zu verlassen, fand sich glücklicherweise ein junger Pianist als Käufer, und der Flügel wurde zu ihrer Überraschung auf die Bühne eines bekannten Konzertsaals transportiert.

Voller Hoffnung warteten meine Vorfahren auf die ersten Töne des Pianisten. Dieser, ein auf sein Talent über Gebühr eingebildeter junger Mann, verursachte bei den ersten Akkorden einen Schauder des Entsetzens bei meinen Familienmitgliedern. Sie waren durch ihre Generationen im Hause Beethoven so musikalisch hochgebildet, dass sie sich am liebsten die Ohren, sofern vorhanden, zugehalten hätten.

Nach ihrer Überzeugung wurde der Genialität des verehrten Komponisten nicht genug Können und Einfühlungsvermögen entgegengebracht.

Diesem Treiben musste Einhalt geboten werden. Da waren sie sich einig.

Tagelang berieten sie, wie es ihnen gelingen könnte, dies zu verwirklichen. Schlussendlich wählten sie eine Methode, die ihnen subtil und trotzdem todsicher erschien. Hierfür begannen sie, einige Vorbereitungen zu treffen.

Sie wählten einen Tag, an dem der mäßig begabte Virtuose sein erstes großes Konzert vor einem ausgesuchten Publikum zu geben gedachte. Der Premierenabend war gekommen und der Saal mit erwartungsvollen Besuchern bis zum letzten Platz besetzt.

Der Künstler, nennen wir ihn der Einfachheit halber beim Vornamen Johann, also Johann schritt zum Flügel, verbeugte sich artig, und begannzu spielen. Zum Erstaunen vernahmen meine Vorfahren in den Pausen leises Räuspern, Hüsteln und auch leichtes Füßescharren.

Sie interpretierten dies mit dem Unwillen des Publikums über die dargebotene Leistung. Das bestätigte sie erneut darin, die richtigen Schritte unternommen zu haben. Johann griff in die Tasten und begann die 5. Sinfonie zu spielen. Der Name Schicksalssymphonie wies bedeutungsschwer auf das Kommende hin.

Zuerst vernahmen die Besucher in der ersten Reihe einen kurzen, dumpfen Laut aus dem Inneren des Flügels. Kurz darauf erstarrte Johann beim Anschlag einer bestimmten Taste. Sie erzeugte keinen Ton. Etwas schien im Inneren des Flügels gerissen zu sein. Er sprang hektisch auf, verbeugte sich, eilte auf die Rückseite des Musikinstruments und wuchtete den schweren Deckel des Flügels hoch und arretierte ihn mit dem dafür vorgesehenen hölzernen Stab.

Tief beugte er seinen Kopf in das Innere, um die Ursache für den Fehler zu finden. Gebannt schauten die Konzertgäste auf das weitere Geschehen. Zuerst jedoch hörten sie, zwar sehr leise, aber dennoch gut vernehmbar, ein Knistern aus der Richtung des Flügels.

Dann gellte ein vielstimmiger Schrei aus dem Publikum. Der hölzerne Stab war eingeknickt und der schwere Deckel des Flügels war herabgefallen. Er hatte den Kopf des Pianisten so heftig getroffen, dass dieser tief ins Innere des Instruments gedrückt wurde. Hierbei kam der Hals des Opfers auf die schmale Kante des Pianokörpers zu liegen. Die Wucht des Deckels zerquetschte augenblicklich den Hals, sodass der Mann leblos wie eine Fliege an der Seite des Flügels hing. Seine Knie befanden sich in der Luft, während seine kurz zuvor noch wild rudernden Arme nun schlaff seitlich herunterbaumelten.

Die tagelangen Nagearbeiten am Arretierungsstab und an der Befestigung der Klaviersaite waren somit erfolgreich gewesen. Die Ehre für die Verunglimpfung der göttlichen Musik Ludwig van Beethovens war damit für sie wieder hergestellt.

Sie hofften, dass man den Flügel als Tatwerkzeug in die Asservatenkammer der Kriminalpolizei brächte und kein stümperhafter Pianist die Möglichkeit mehr bekäme die Meisterwerke zu entweihen.

©Dieter Kermas

Image:  pixabay.com

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Gunter (Ein Gedicht)

November 12, 2017 by Dieter Kermas Leave a Comment

Gunter

(Ein Gedicht von Dieter Kermas)
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Ein kleiner Hering namens Gunter,
war wissbegierig und recht munter.
So fand er auf dem Meeresgrund,
´ne schöne Dose, blank und rund.
Das Bett ist nur für mich allein,
so dachte er, und legt sich rein.
Und Gunter lag, ganz ohne Arg,
in einem leeren Heringssarg.
Auf der Dose, es war ´ne große,
stand „Hering in Tomatensoße.“
Man fingt ihn ein, den Gunter,
nun war er nicht mehr munter.
Auf der Dose, es war ´ne große,
stand „Gunter in Tomatensoße.“

©Dieter Kermas

Image:  pixabay.com

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Mondschein

November 5, 2017 by Dieter Kermas Leave a Comment

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Mondschein

(Ein Gedicht von Dieter Kermas)

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Ach wie schön war doch die Feier,

heimwärts schwankt der volle Meier.

Und des Vollmonds helles Licht

scheint Herrn Meier ins Gesicht.

Doch zu Meiers großem Schreck

ist das Mondlicht plötzlich weg.

Um ihn ist es stockedunkel,

´ne Wolke schluckt das Sterngefunkel.

Da schleichen Schritte auf ihn zu.

Vorbei ist´s mit Herrn Meiers Ruh.

Panisch hetzt er durch die Nacht.

Ein Schlag trifft ihn mit aller Macht.

Nun sieht er wieder viele Sterne.

Doch dran ist schuld nur die Laterne,

die in dieser Nacht nicht brannte,

wo Meier flott dagegenrannte.

Sein Feierfreund kam kurz darauf

und fiel auch noch auf Meier drauf.

So liegen sie im Suff vereint,

wie schön, dass nun der Mond erscheint.

©Dieter Kermas

Image:  pixabay.com

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Dieter Kermas, CaliforniaGermans Author and a true Berliner, turned to writing after he retired from his profession as an engineer. Family and friends urged him to document his many experiences during his childhood in wartime Germany. This made for a collection of various essays which have been published here at CaliforniaGermans. (You can find the stories here on CaliforniaGermans.com by putting “Dieter Kermas” into the Search Box.) Apart from his childhood memories, he is also sharing some of his short stories and poems on CaliforniaGermans. Dieter Kermas, who loves to write, has published his first novel “Kolja. Liebe im Feindesland” in 2016, available at Amazon . Some of his work has been included in anthologies.

To get in touch with Dieter Kermas, please send an email with subject line “Dieter Kermas” to: californiagermans@gmail.com
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Der Kalte Keller – Eine Gruselgeschichte zu Halloween

October 29, 2017 by Dieter Kermas Leave a Comment

DER KALTE KELLER

(Eine Gruselgeschichte von Dieter Kermas)
.

Die Frühjahrssonne erhellte mit ihren wärmenden Strahlen unser Montagebüro. Durch das große Südfenster fiel mein Blick auf das emsige Treiben auf der Hardenbergstraße in Berlin – Charlottenburg.

Dienstags bis freitags hätte die Sonne sicher unsere Laune und unseren Arbeitseifer günstig beeinflusst. Doch heute war es Montag. Aus Erfahrung wussten wir, dass heute das Klingeln der Telefone meist unangenehme Nachrichten bedeutete.

Baustellen hatten kein Material bekommen, ein Lastwagen mit dringend benötigten Dämmpaneelen war bei Braunschweig in den Graben gefahren und der technische Leiter einer Filialkette schnaubte erbost, dass sich die Tür zum Tiefkühlraum nicht öffnen ließe und somit keine Ware für den Verkauf zur Verfügung stünde.

Diese Gedanken gingen mir durch den Sinn, als mein Telefon loslärmte.

Mein Gesprächspartner hatte keine Hiobsbotschaft zu verkünden. Er wollte mich noch heute wegen eines Angebotes sprechen. Freudig erregt sagte ich, ich sei bereits auf dem Weg zu ihm. Ich warf mich in meinen Trenchcoat, beeilte mich das Büro zu verlassen und floh so vor den üblichen Montagsüberraschungen.

Der Weg zu dem alten Krankenhaus war nicht weit und so war der Anrufer recht erstaunt, als ich kurz danach in seinem Büro in der technischen Abteilung auftauchte.

Mit kurzen Worten erklärte er mir den Grund seines Anrufs. Die Kosten für auszuführende Reparaturarbeiten sollte ich ihm als Angebot einreichen.

Beim Hinausgehen fragte ich noch, in welchem Gebäude ich mir die auszuführenden Arbeiten ansehen könnte. „Sie kennen sich doch hier gut aus“, rief er mir zu, “die Pathologie finden Sie sicher alleine.“

Aha, die Pathologie, dachte ich und lief etwas langsamer. Ich war früher bereits einmal in diesem uralten, muffigen Kellergewölbe gewesen. Das Gemäuer stammte sicher noch aus der Zeit um 1900.

Ich stieg die ausgetretenen Stufen hinab. Liebe Sonne ade, der Hades wartet auf mich. Ein Lufthauch wehte mir entgegen, als ich die erste Kellertür öffnete. Nun atmete ich dumpfe Kellerluft gemischt mit dem Geruch von Desinfektionsmitteln ein.

Im Halbdunkel tappte ich den Mittelgang in Richtung einer stärkeren Lichtquelle.

Ehe sich meine Augen an das hellere Licht gewöhnt hatten, tauchte eine kleine, gedrungene Gestalt vor mir auf. Dann erkannte ich den Zerberus dieser Gruft.

Ein ehemals weißer Kittel, jetzt mit undefinierbaren Flecken übersät, spannte sich über seinem kleinen Spitzbauch. Trotz des angefressenen Zigarrenstummels in seinem Mund quetschte er eine Begrüßung hervor. „Kommen Sie bitte, ich zeige Ihnen die beschädigten Fliesen und die abgerissenen Türdichtungen, die erneuert werden müssen“, murmelte er etwas undeutlich.

Hier möchte ich kurz den Raum beschreiben, in dem wir uns befanden. Die Wände und der Boden waren gefliest. Eine Wand aus Dämmpaneelen teilte den Raum in seiner Länge. In dieser Wand befand sich eine Tür neben der anderen. Es waren zehn Türen.

Hinter jeder dieser Türen lag eine Leiche auf einer fahrbaren Bahre.

Mit den Worten: „Ich lasse Sie jetzt alleine“, entschwand der Kellergeist.

Also Taschenlampe angeknipst, Notizblock, Zollstock und Stift in die Hände genommen und rein in die erste Tür. Der anfangs beschriebene Geruch schlug mir nun verstärkt entgegen. Ich meinte noch einen weiteren Bestandteil in der Luft zu riechen, doch wollte ich darüber lieber nicht nachdenken. Die Bahre mit der Leiche etwas zur Seite gedrückt, und mich vorbeigequetscht. Beschädigte Wand-und Bodenfliesen notiert und auf der Rückseite des Raumes weitergeschlichen.

Die Kühlanlage sprang plötzlich klappernd an und verwirbelte den durchdringenden Geruch im Raum. Zwischen jeder Bahre zur Tür gedrängelt, um die Dichtungen zu kontrollieren. Mein Gott war das eng hier, dachte ich. Um zu messen, musste ich mein Notizbuch mit dem Kuli auf einer der Bahren ablegen.

Lieber Leser, hier muss ich leider eine Illusion zerstören. Die Leichen liegen nicht, wie oft in den Krimifilmen dargestellt, sauber abgedeckt und ordentlich gekämmt da.

Nein, hier lagen die Körper, so wie sie gestorben waren, nackt und oft noch mit den Spuren der vergeblichen Operationen auf den Unterlagen. Aufgedunsene Bäuche mit gelber Desinfektionsfarbe und grob vernähte Schnitte sind sicher kein schöner Anblick. Ich war heilfroh, kein Kind zu entdecken.

Ich bückte mich, nahm an der Tür Maß von oben nach unten, streckte mich und wollte die Maße in mein Notizbuch eintragen. Da blieb meine ausgestreckte Hand wie erstarrt in der Luft stehen. Etwas hielt mich hinten am Trenchcoat fest. Ich hielt die Luft an und fasste nach hinten. Meine Hand berührte einen kalten Fuß, dessen Zeh sich im Gürtel des Mantels verhakt hatte. Ich zerrte am Gürtel und kam frei.

Durch den Ruck stieß ich gegen die andere Bahre, worauf mein dort abgelegter Kugelschreiber unter den dort liegenden Körper rollte. Mit der Taschenlampe geleuchtet und mit spitzen Fingern den Kuli wieder hervorgeholt.

Die letzten Maße waren eher geschätzt als gemessen. Nur raus hier, war mein Gedanke.

Ich drängelte mich wieder bis zur ersten Tür durch und begab mich zum Herrn der Toten. Ich entdeckte ihn in seinem kleinen Aufenthaltsraum, der von Zigarrenqualm zugenebelt war. Jetzt eine Zigarette dachte ich und kramte die Schachtel aus meinem Mantel. So saßen wir eine Weile schweigend und rauchend, ehe wir auf den Montageablauf zu sprechen kamen.

Er sah auf seine Uhr, meinte es wäre Zeit für sein Frühstück und ging zu einem kleinen Kühlschrank, der vor dem Raum an der gegenüberliegenden Wand stand.

Mehr zufällig als neugierig sah ich, wie er ein in Pergamentpapier eingewickeltes Päckchen zurückbrachte, es öffnete und in eine Stulle biss. Doch was enthielten die Plastikbeutel, die ich neben seinen Stullen im Kühlschrank gesehen hatte?

Ich fragte. Noch kauend verstand ich, dass es entnommene Organe und andere Teile seien, die er für die Studenten, oder auch für ergänzende Untersuchungen aufbewahrte. Es würgte in meiner Kehle.

Ein Geräusch ließ uns in Richtung einer Tür blicken, die ich vorher nicht bemerkt hatte. Zwei schwarz gekleidete Männer schoben fast würdevoll einen Sarg, der auf einer fahrbaren Unterlage ruhte, in den Keller. Sie nahmen den Sargdeckel ab und legten ihn auf den Boden. Das kauende Unikum rief den beiden Beerdigungskräften zu, dass sie den Gesuchten hinter Tür Nr. 5 fänden.

Wie gebannt verfolgte ich den weiteren Ablauf. Sie zogen die männliche Person, es war die, die sich in meinem Gürtel verfangen hatte, mit der Bahre neben ihren Sarg. Dann packte einer die Füße und der andere fasste unter die Arme der mageren Leiche. Der am Kopfende zählte „eins, zwei und drei“ und mit Schwung flog der alte Mann in den offenen Sarg. Es polterte wie ein Sack Kartoffeln. Der Deckel wurde aufgelegt und sie verschwanden.

Es ist jetzt höchste Zeit ebenfalls zu verschwinden, überlegte ich, verabschiedete mich vom Herrscher der Unterwelt und stürzte ins Freie, in die frische Luft.

Nach diesem Erlebnis empfand ich den Lärm und die Hektik in unserem Büro wie eine Wohltat und langsam entspannten sich meine Nerven.

©Dieter Kermas

Image:  pixabay.com

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Dieter Kermas, CaliforniaGermans Author and a true Berliner, turned to writing after he retired from his profession as an engineer. Family and friends urged him to document his many experiences during his childhood in wartime Germany. This made for a collection of various essays which have been published here at CaliforniaGermans. (You can find the stories here on CaliforniaGermans.com by putting “Dieter Kermas” into the Search Box.) Apart from his childhood memories, he is also sharing some of his short stories and poems on CaliforniaGermans. Dieter Kermas, who loves to write, is currently working on his first novel. Some of his work has been included in anthologies.

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Der Zauberkasten

October 21, 2017 by Dieter Kermas Leave a Comment

Der Zauberkasten

(Eine Kurzgeschichte von Dieter Kermas)

Er war unscheinbar. Weder Farbe noch Form ließen erahnen, welche Werte sich in seinem Inneren verbargen. Das Wohl und Wehe der Familie hing jedoch davon ab, was er von Zeit zu Zeit preisgab.

Nur dem Vater oblag es, den Zauberkasten zu öffnen. Das tat er in aller Stille und sichtlich voller Anspannung. Er allein besaß den Schlüssel, den er stets sorgfältig verwahrte. Der Inhalt wechselte und er konnte nie sicher sein, ob er eine gute oder schlechte Nachricht enthielte.

Mit einer gewissen Unruhe wartete die Familie auf seine Rückkehr und schaute auf sein Gesicht, um bereits daran abzulesen, wie der weitere Tag verliefe. Sahen sie seine Mundwinkel nach unten gebogen, stellten sie lieber keine Fragen. Zeigten die Mundwinkel jedoch nach oben, bestürmten sie den Vater, er möge ihnen die gute Nachricht mitteilen.

Ab und zu geschah es, dass der Vater so früh zur Arbeit ging, dass keine Zeit blieb, sein Schicksal für diesen Tag aus dem Zauberbehälter zu erfahren. Dann bangte die Familie bis in den späten Abend, der Inhalt des Kastens möge ein Erfreulicher sein.

Nicht jeden Tag war der Zauberkasten gewillt, seinen Inhalt preiszugeben und der Vater schaute vergeblich in das tiefe Dunkel. Sollte er eines Tages von dieser Welt abtreten, bekäme sein ältester Sohn Tobias den Schlüssel, so wie sein Vater ihm den Schlüssel übergeben hatte. Selbst Tod und Leben vermochte der Kasten zu verkünden. Das waren die Tage, an denen die Familie die Schicksaltruhe, wie sie ihn heimlich nannten, voller Ehrfurcht betrachtete.

Die Jahre kamen und gingen und der Zauberkasten bestimmte wie eh und je ihr Leben. So war es auch an jenem grauen, nebelverhangenen Novembertag, als der Vater die Nachricht, die der Kasten für ihn bereithielt, zuerst nicht fassen konnte, denn an diesem Tag bedeutete die Nachricht großes Unglück für die Familie.

Mit kraftloser Stimme berichtete der Vater, er hätte heute seine Arbeit verloren und sie müssten nun von den Almosen des Staates leben. Warum nur hatte der Zauberkasten so eine existenzbedrohende Nachricht übermittelt? Tobias meinte, sie hätten vielleicht den Kasten nicht mit gebührender Achtung behandelt, oder ihn nicht genügend gepflegt. Sicher hatte er bereits viele Jahre brav seinen Dienst verrichtet, doch er sah immer noch wie neu aus. Daran konnte es wohl nicht gelegen haben.

Plötzlich stand der Vater auf und lief, nachdem er lautstark den Kasten für sein Unglück verantwortlich gemacht hatte, zum Zauberkasten und riss ihn aus der Verankerung. Mit zornrotem Kopf warf er ihn in hohem Bogen in die Mülltonne.

Am nächsten Morgen klingelte es. Tobias öffnete und ehe er fragen konnte, worum es ginge, sprach der Postzusteller: „Und wo soll ich jetzt die Briefe einwerfen?“

©Dieter Kermas

Image:  pixabay.com

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MUT

July 2, 2017 by Dieter Kermas Leave a Comment

Mut

(Eine Kurzgeschichte von Dieter Kermas)
.

Der Wetterbericht versprach einen sonnigen, warmen Sommertag.
Es war noch recht früh am Morgen. Lange nicht Rad gefahren, dachte ich.
Nach einem kurzen, heftigen Kampf, den inneren Schweinehund besiegt und den Drahtesel aus seinem Tiefschlaf geweckt.
Luftdruck geprüft, nachgepumpt. Bremsen geprüft, nachgestellt.
Hosenklammern angelegt.
Nun konnte es losgehen.

Zuerst fuhr ich in Richtung Teltowkanal. Den Uferweg musste ich mir mit Joggern, Hundebesitzern und Spaziergängern teilen. Nach unfallfreier Umkurvung dieser teils unberechenbaren Hindernisse, bekam ich Lust auf eine Pause.
Zwei Kilometer weiter fand ich eine Uferböschung, die zur Rast einlud.
Rad gesichert und mich auf dem warmen Sonnenplätzchen langgemacht.
Für den ersten Ausflug nach der langen Pause, so dachte ich, wäre es nun Zeit den Heimweg anzutreten.

Um den Weg bis nach Hause möglichst autostraßenfrei zurückzulegen, wählte ich eine Strecke durch den Steglitzer Stadtpark.
Wie am Kanal, so tummelten sich hier wiederum die oben beschriebenen Hindernisse. Kinderscharen erschwerten zusätzlich ein flottes Vorankommen.
Nun, ich hatte ja Zeit und konnte den kurzen Rest des Weges im langsamen Tempo hinter mich bringen.
Ein schwarzes, flatterndes Etwas versuchte von rechts nach links an meinem Rad vorbei zu flüchten. Ich hielt sofort an, stieg ab und sah genauer hin.
Das könnte eine junge Krähe sein, stellte ich fest. Wohl zu früh aus dem Nest gefallen, war mein zweiter Gedanke. Hat die Flugprüfung wohl nicht bestanden, konstatierte ich.
Mach´ s gut, und suche lieber deine Eltern, wollte ich noch rufen, als ein lautes, hechelndes Japsen mein Ohr erreichte.
Ich drehte mich um. Liebe kleine Krähe, jetzt kommen ernste Probleme auf dich zu, dachte ich sofort.

Ein weißer, braun und schwarz gefleckter Terrier rannte bellend hinter einem kleinen Jungen her, der mit seinem Roller, laut „Mama“ rufend, dem jagdeifrigen Hund zu entkommen suchte. Den bittenden Zuruf der besorgten Mutter ignorierte die Hundebesitzerin und ließ ihren Liebling sich ungehindert austoben. Erst nachdem die Mutter des kleinen Jungen dem Hund mit der Handtasche drohte, ließ er ab, um dann nach neuen jagdbaren Lebewesen zu suchen.

Es konnte sich nur um Sekunden handeln, und die junge Krähe wäre sein nächstes Opfer geworden. Der Ausgang dieser Begegnung war mir vollkommen klar. Im Geist sah ich bereits den zerfledderten Körper des jungen Vogels.
Jetzt musste ich schnell handeln und in das Geschehen eingreifen.
Rad hingelegt. Der noch recht flinken Krähe nachgeeilt und nach einigen Fehlversuchen erwischt. Voller Angst schrie die kleine Krähe markerschütternd in meinen Händen.
Wohin mit ihr, dachte ich. Da bot sich eine sehr dicht zugewachsene Eibe als Versteck an.
Ein paar Schritte und ich steckte das unablässig schreiende Bündel zwischen die Zweige, so hoch es ging. Dort krallte sich das Häufchen Unglück sogleich an einem Ast fest.
Anstatt nun dankbar den Schnabel zu halten, lärmte das kleine Biest ohne Pause weiter.
Schrei nur solange du willst, dachte ich und kletterte wieder auf mein Rad.

Dann ging alles sehr schnell. Ein Rauschen über mir und ein wütendes, heiseres Krächzen drang an meine Ohren. Ehe ich wusste, was los war, spürte ich einen heftigen Flügelschlag an meinem Kopf und gleichzeitig fuhren spitze Krallen durch meine Haare, so dass diese nach vorne gekämmt wurden.
Die Elternkrähen hatten mich zum Feind ihres Sprösslings erklärt und attackierten mich mutig und gnadenlos. Während eine Krähe abdrehte und, so vermutete ich, zum Jungvogel flog, setzte die zweite Krähe erneut zum Sturzflug an. Zuerst wollte ich nach dem Vogel schlagen, hätte aber dabei eventuell die Balance verloren. Also duckte ich mich. Nun aber so schnell wie möglich weg von hier, dachte ich und trat heftig in die Pedalen. Nun ist es leider nicht möglich in voller Flucht, beide Hände am Lenker zu halten und auch noch den Angriff des Vogels abzuwehren. So duckte ich mich noch tiefer und floh so schnell ich treten konnte. Als die Entfernung zur jungen Krähe dem Elternvogel groß genug erschien, ließ er von mir ab und verschwand.

Nachdem nun alles vorüber war, hielt ich an und sah zurück. Erleichtert stellte ich fest, dass der Terrier mit seinem Frauchen in einen anderen Weg abgebogen war und keine Gefahr mehr für den Jungvogel darstellte.
Die Krähen umflogen die Eibe und kümmerten sich um ihren Nachwuchs.
Langsam sammelte ich mich wieder und schwor, in meiner anfänglichen Aufregung, den Krähen ewige Fehde.
Doch bald wandelte sich meine Wut in große Achtung vor dem Mut der Vögel, die ohne Rücksicht auf die Folgen angegriffen hatten.

Den Film „Die Vögel“ von Hitchcock, sehe ich seit diesem Tage mit ganz anderen Augen.

©Dieter Kermas

Image:  Wikimedia -Theatrical poster for the film The Birds (1963)

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