• Skip to primary navigation
  • Skip to content
  • Skip to primary sidebar
  • Skip to footer
  • Home
  • About
  • Contributors
  • Work With Us
  • CONTACT US
  • Blog
  • Our Sponsors

CaliforniaGermans

All Things German In California

  • Life in California
    • German Food -Bakeries|Markets|Delis
    • Restaurants – German|Austrian|Swiss
    • German Schools- Kindergarten|PreSchools|GradeSchools|
    • German Clubs & Community
    • German Traditions in CA
    • CA For Kids
    • Tips & Guidelines
    • German Cooking & Baking
    • Events & More
    • KONSULATE
  • Education
    • German Schools SoCal
    • German Schools NorCal
    • Kindergruppen
  • Travel
    • Travel
    • Travel CA
  • Expat Stories
    • XPAT Spotlight
  • Lese-Ecke
  • JOB BOARD
  • Forum

Musikalisch

“Musikalisch” oder Mord im Konzertsaal

November 19, 2017 by Dieter Kermas Leave a Comment

Musikalisch

(Eine Kurzgeschichte von Dieter Kermas)
.

Unsere Familie, so darf ich mit bescheidenem Stolz feststellen, kann auf eine viele Jahrzehnte erfolgreiche Musikerziehung zurückblicken. Doch zuerst möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Ludwig Anobium Punctatum.

Sie dürfen mich, der Einfachheit halber, jedoch Ludwig nennen. Sicher ist ihnen im Zusammenhang mit dem Namen Ludwig und bei meiner Erwähnung der Musikerziehung, der Gedanke gekommen, meine Mutter hätte da an meinen Namensvetter Ludwig van Beethoven gedacht. Fürwahr, er stand Pate für meinen Namen.

Ich sehe es an ihrem fragenden Gesichtsausdruck, sie hätten gerne gewusst, wer sich hinter meinem, so Ehrfurcht gebietendem Namen verbirgt. Nun, ein wenig muss ich sie jetzt enttäuschen. Im allgemeinen Sprachgebrauch zähle ich zur Familie der Holzwürmer. Bitte wenden sie sich nicht entsetzt ab. Hören sie lieber meine Geschichte.

Etliche Generationen vor mir gelang es meiner Urururgroßmutter ihre Nachkommen in einem Konzertflügel unterzubringen. Dieser stand, sie ahnen es bereits, im Hause der Familie Beethoven.

Anfangs erschraken ihre Nachkommen, wenn die ersten Akkorde das Holz zum Vibrieren brachten. Allmählich jedoch fanden sie Gefallen an den Melodien und richteten ihre Mahlzeiten danach. Sobald die ersten Tastentöne erklangen, hörten sie auf zu nagen und lauschten der Musik. Für das Fressen blieb die lange Nacht über Zeit genug. So wuchsen viele Generationen meiner Familie musikalisch gebildet auf.

Hochbeglückt, in dieser Umgebung aufwachsen zu dürfen, vermieden sie es, mehr als unbedingt nötig, den Flügel zu zerfressen. Sobald eine Generation zu zahlreich angewachsen war, musste sie aus diesem Grund, bis auf einen von ihnen,  die Unterkunft verlassen. Der Verbleibende kam nun weiterhin in den Genuss, sich musikalisch weiterzubilden.

Wie schön wäre es gewesen, wäre es so weitergegangen.

Eines Tages jedoch entdeckte die Haushälterin das feine Holzmehl, das meine Vorfahren erzeugt hatten. Sofort wurde der Flügel untersucht, der Befall festgestellt und das Instrument kurzerhand verkauft.

Nach Monaten in einem Lagerhaus, die verbliebenen Verwandten  hatten, bereits entmutigt, überlegt das Instrument zu verlassen, fand sich glücklicherweise ein junger Pianist als Käufer, und der Flügel wurde zu ihrer Überraschung auf die Bühne eines bekannten Konzertsaals transportiert.

Voller Hoffnung warteten meine Vorfahren auf die ersten Töne des Pianisten. Dieser, ein auf sein Talent über Gebühr eingebildeter junger Mann, verursachte bei den ersten Akkorden einen Schauder des Entsetzens bei meinen Familienmitgliedern. Sie waren durch ihre Generationen im Hause Beethoven so musikalisch hochgebildet, dass sie sich am liebsten die Ohren, sofern vorhanden, zugehalten hätten.

Nach ihrer Überzeugung wurde der Genialität des verehrten Komponisten nicht genug Können und Einfühlungsvermögen entgegengebracht.

Diesem Treiben musste Einhalt geboten werden. Da waren sie sich einig.

Tagelang berieten sie, wie es ihnen gelingen könnte, dies zu verwirklichen. Schlussendlich wählten sie eine Methode, die ihnen subtil und trotzdem todsicher erschien. Hierfür begannen sie, einige Vorbereitungen zu treffen.

Sie wählten einen Tag, an dem der mäßig begabte Virtuose sein erstes großes Konzert vor einem ausgesuchten Publikum zu geben gedachte. Der Premierenabend war gekommen und der Saal mit erwartungsvollen Besuchern bis zum letzten Platz besetzt.

Der Künstler, nennen wir ihn der Einfachheit halber beim Vornamen Johann, also Johann schritt zum Flügel, verbeugte sich artig, und begannzu spielen. Zum Erstaunen vernahmen meine Vorfahren in den Pausen leises Räuspern, Hüsteln und auch leichtes Füßescharren.

Sie interpretierten dies mit dem Unwillen des Publikums über die dargebotene Leistung. Das bestätigte sie erneut darin, die richtigen Schritte unternommen zu haben. Johann griff in die Tasten und begann die 5. Sinfonie zu spielen. Der Name Schicksalssymphonie wies bedeutungsschwer auf das Kommende hin.

Zuerst vernahmen die Besucher in der ersten Reihe einen kurzen, dumpfen Laut aus dem Inneren des Flügels. Kurz darauf erstarrte Johann beim Anschlag einer bestimmten Taste. Sie erzeugte keinen Ton. Etwas schien im Inneren des Flügels gerissen zu sein. Er sprang hektisch auf, verbeugte sich, eilte auf die Rückseite des Musikinstruments und wuchtete den schweren Deckel des Flügels hoch und arretierte ihn mit dem dafür vorgesehenen hölzernen Stab.

Tief beugte er seinen Kopf in das Innere, um die Ursache für den Fehler zu finden. Gebannt schauten die Konzertgäste auf das weitere Geschehen. Zuerst jedoch hörten sie, zwar sehr leise, aber dennoch gut vernehmbar, ein Knistern aus der Richtung des Flügels.

Dann gellte ein vielstimmiger Schrei aus dem Publikum. Der hölzerne Stab war eingeknickt und der schwere Deckel des Flügels war herabgefallen. Er hatte den Kopf des Pianisten so heftig getroffen, dass dieser tief ins Innere des Instruments gedrückt wurde. Hierbei kam der Hals des Opfers auf die schmale Kante des Pianokörpers zu liegen. Die Wucht des Deckels zerquetschte augenblicklich den Hals, sodass der Mann leblos wie eine Fliege an der Seite des Flügels hing. Seine Knie befanden sich in der Luft, während seine kurz zuvor noch wild rudernden Arme nun schlaff seitlich herunterbaumelten.

Die tagelangen Nagearbeiten am Arretierungsstab und an der Befestigung der Klaviersaite waren somit erfolgreich gewesen. Die Ehre für die Verunglimpfung der göttlichen Musik Ludwig van Beethovens war damit für sie wieder hergestellt.

Sie hofften, dass man den Flügel als Tatwerkzeug in die Asservatenkammer der Kriminalpolizei brächte und kein stümperhafter Pianist die Möglichkeit mehr bekäme die Meisterwerke zu entweihen.

©Dieter Kermas

Image:  pixabay.com

———————————————————————————————–——————–——

Dieter Kermas, CaliforniaGermans Author and a true Berliner, turned to writing after he retired from his profession as an engineer. Family and friends urged him to document his many experiences during his childhood in wartime Germany. This made for a collection of various essays which have been published here at CaliforniaGermans. (You can find the stories here on CaliforniaGermans.com by putting “Dieter Kermas” into the Search Box.) Apart from his childhood memories, he is also sharing some of his short stories and poems on CaliforniaGermans. Dieter Kermas, who loves to write, has published his first novel “Kolja. Liebe im Feindesland” in 2016, available at Amazon. Some of his work has been included in anthologies.

To get in touch with Dieter Kermas, please send an email with subject line “Dieter Kermas” to californiagermans@gmail.com
———————————————————————————————————————–

Filed Under: Lese-Ecke Tagged With: Deutsche Kurzgeschichte, Dieter Kermas, German short story, Musikalisch

Primary Sidebar

Follow Us Online

  • Bloglovin
  • Facebook
  • Instagram
  • LinkedIn
  • Pinterest
  • Twitter

Join us on Facebook

Join us on Facebook

Featured Sponsors

Notice

Please note that CaliforniaGermans is not affiliated with the California Staatszeitung. Thank you!

Featured Post –

Study in Germany - Global College Advisers

German Universities – Apply Now for Fall 2022!

Wait! What? German public universities are accepting applications for fall 2022 now? Yes, unlike … [Read More...] about German Universities – Apply Now for Fall 2022!

Featured Posts – Travel

Traveling in Times of Covid-19: Regulations & more

Are you unsure if you can travel to Germany this summer? What about your … [Read More...] about Traveling in Times of Covid-19: Regulations & more

  • Travel As a Dual Citizen. Do You Know Which Passport to Use When?

More Posts from this Category

Advertisements

Global College Advisers Logo

Follow us on Twitter

My Tweets

RSS DW-Top News Germany

  • G7 leaders launch infrastructure fund to counter Chinese influence
    Germany's Olaf Scholz is hosting the G7 summit in Bavaria, where world leaders pledged $600 billion dollars to help low-income states build "climate resilient infrastructure." The Ukraine war is also high on the agenda.
  • G7 leaves people of Elmau, Germany cold: 'Never again'
    The G7 leaders are meeting for three days in Elmau, Germany. The summit has turned this idyllic corner of Bavaria into a high-security zone that has impacted local businesses and schools, as Sabine Kinkartz found out.

Footer

Meta

  • Log in
  • Entries feed
  • Comments feed
  • WordPress.org

important links

Privacy

Terms & Disclosure

Copyright

©2009-2020 CaliforniaGermans. All Rights Reserved

Privacy & Cookies: This site uses cookies. By continuing to use this website, you agree to their use.
To find out more, including how to control cookies, see here: Privacy Policy

Categories

Archives

Work with Us

RSS Links

  • RSS - Posts
  • RSS - Comments

Newsletter

[mc4wp_form id=”10652″]

Follow Us

  • Bloglovin
  • Facebook
  • Google+
  • Instagram
  • LinkedIn
  • Pinterest
  • RSS
  • Twitter

Copyright © 2022 · News Pro on Genesis Framework · Log in

 

Loading Comments...